Zungenpiercing entzündet
04.11.2022 - Piercingline
Ein entzündetes Zungenpiercing schmerzt und sieht unschön aus. Was kann man
tun, wenn es dazu kommt?
Die Zunge ist dick, tut weh und eitert vielleicht sogar. Zu einer
Entzündung kann es sowohl bei einem frisch gestochenen als auch bereits
abgeheiltem Zungenpiercing kommen. Da die Zunge stets in Bewegung ist,
fühlt sich eine Entzündung an dieser Stelle besonders unangenehm an.
Folgende Ursachen für eine Entzündung gibt es:
Frisches Zungenpiercing
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Unhygienische Arbeitsweise des Piercers
-
Stab zu kurz (Zunge schwillt nach dem Stechen an)
-
Missachtung von Pflegehinweisen
Wie äußert sich ein entzündetes Zungenpiercing?
Entzündet sich dein Zungenpiercing, spürst du sehr schnell verschiedene
Anzeichen. Wichtig ist es, dein Piercing dann genau im Auge zu behalten und
auf die Warnsignale deines Körpers zu hören.
Entzündet sich das Piercing, schwillt deine Zunge an. Bei einem frisch
gestochenen Zungenpiercing wird das Gewebe ohnehin für eine Weile dick
sein, weshalb du in dieser Zeit besonders auf weitere Anzeichen einer
möglichen Entzündung achten solltest. Schwillt deine Zunge bei einem
älteren Piercing an, spricht das viel eindeutiger für eine Entzündung.
Es ist normal, dass deine Zunge direkt nach dem Stechen für eine Weile
schmerzt. Verbessert sich der Schmerz jedoch nach ein bis zwei Wochen nicht
oder wird schlimmer, kann das ein Anzeichen für eine Entzündung sein. Ein
abgeheiltes Piercing, das plötzlich schmerzt, ist dagegen ein klares
Warnsignal.
Rötung/Verhärtung um die Einstichstelle
Ein weiteres Symptom für eine Entzündung ist eine Rötung bzw. Verhärtung
des Gewebes um dein Piercing herum.
Ein Zungenpiercing sieht schön aus, stellt für deinen Körper aber in den
ersten Wochen eine Herausforderung dar. Das natürliche Gleichgewicht deiner
Zunge wird durcheinandergebracht und reagiert oft mit vermehrter Belag
Bildung. Das muss nicht zwangsläufig eine Entzündung bedeuten. Geht der
Belag nach ein paar Wochen jedoch nicht zurück oder riecht unangenehm, ist
Vorsicht geboten.
Das sicherste Anzeichen für eine Entzündung ist, wenn der Stichkanal
anfängt zu eitern. Manchmal ist es bei einem frischen Zungenpiercing gar
nicht so einfach, durch bloßes Hinsehen zu erkennen, ob es sich um Eiter
oder Wundsekret handelt. Dieses ist nämlich im Mundbereich wesentlich
dicker und weißlich-gelb. Ist das Sekret jedoch gelb-grünlich, riecht und
schmeckt unangenehm, dann ist es Eiter.
Bei einer Entzündung machen sich öfter mal die Lymphknoten am Hals
bemerkbar und schwellen einseitig oder auch beidseitig an. Das ist ein
Zeichen dafür, dass dein Körper auf das frische Piercing reagiert und das
Immunsystem ankurbelt. Es muss nicht zwingend ein Anzeichen für eine
Entzündung sein, sollte aber beobachtet werden.
Was hilft bei einem entzündeten Zungenpiercing?
Sollte sich dein Piercing entzünden, keine Panik. Es gibt einige
Hilfsmittel, die du ganz einfach selbst anwenden kannst und die die
Entzündung in den meisten Fällen schnell abklingen lassen.
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Kamillenspülung
Simpel, aber effektiv ist das Spülen mit Kamillentee. Koche dazu
Kamillentee auf und lass ihn abkühlen, bis er lauwarm ist. Nimm einen
großen Schluck in den Mund und spüle damit den gesamten Mundraum aus. Der
Kamillen Wirkstoff wirkt sich beruhigend und antibakteriell aus.
Wann sollte man bei einer Zungenpiercing Entzündung zum Arzt gehen?
Zeigt das Piercing Entzündungssymptome, ist das nicht gleich ein Grund zur
Panik. Die meisten Entzündungen lassen sich schnell und eigenständig in den
Griff kriegen. Du kannst immer Rücksprache mit deinem Piercer halten und
ihn bitten, einen Blick auf das Piercing zu werfen. Piercer sind am besten
darauf geschult, die Folgen von entzündeten Piercings einzuschätzen. Klingt
die Entzündung jedoch nach ein paar Tagen nicht ab oder verschlechtert
sich, ist Vorsicht geboten. Gesellen sich Begleiterscheinungen wie Fieber
oder Übelkeit hinzu, muss sofort ein Arzt aufgesucht werden. Im schlimmsten
Fall kann eine unbehandelte Entzündung zu einer Blutvergiftung führen.
Welche Möglichkeiten gibt es, einer Zungenpiercing Entzündung vorzubeugen?
Um einer möglichen Entzündung deines Zungenpiercings vorzubeugen, kannst du
dich an ein paar einfache Regeln halten. Bedenke, dass es immer einfacher
und unkomplizierter ist, sich im Vorfeld gut auf dein Piercing
vorzubereiten, anstatt eine Entzündung zu bekämpfen. Richte dich nach den
Pflegehinweisen deines Piercers und halte bei Bedarf Rücksprache mit ihm.
In den ersten zwei bis drei Wochen nach dem Stechen solltest du deinen Mund
nach jeder Mahlzeit sorgfältig mit Wasser ausspülen. Dadurch beseitigst du
Essensreste, die Nährboden für Keime bieten.
In den ersten zwei Wochen solltest du bei einem frisch gestochenen
Zungenpiercing auf Milchprodukte verzichten. Die Milchsäurebakterien, die
darin enthalten sind, begünstigen eine mögliche Entzündung. Solltest du
dennoch etwas Milchhaltiges zu dir nehmen, spüle dir den Mund hinterher
gründlich mit Wasser aus.
Für mindestens eine Woche solltest du komplett auf Alkohol und Nikotin
verzichten. Beides reizt die Einstichstelle und kann Entzündungen
begünstigen. Für den gesamten Heilungsprozess von ungefähr vier Wochen
sollten sowohl Alkohol als auch Nikotin möglichst gemieden werden.
Genauso wichtig ist es, das Piercing zu schonen. Gerade ein frisch
gestochenes Zungenpiercing ist besonders empfindlich und sollte sanft
behandelt werden. Intensive Zungenküsse, Herumspielen am Schmuck und
Ähnliches sind Tabu. Aber auch ein abgeheiltes Piercing kann gereizt
reagieren, wenn es zu sehr beansprucht wird. Piercings sind keine
Spielsachen und sollten mit entsprechender Vorsicht behandelt werden.